Martin Schepers
bright, bright day - 07. März bis 05. April 2007
“Beim Betrachten der Arbeiten von Martin Schepers wird sofort deutlich, daß hier kein Heißsporn am Werke ist, sondern ein Maler, der sich des intellektuellen Anteils beim künstlerischen Tun sehr bewusst ist. Marcel Duchamp scheint als Bezugsperson denkbar, die das Nachdenken, Prüfen und Zögern inspiriert hat. Obwohl die Kompositionen abstrakt wirken, scheinen Studien nach der Natur meistens den Ausgangspunkt zu bilden. Natur wird jedoch keinesfalls als ein Widerhall für menschliche Empfindungen interpretiert, sondern als Gebilde, dessen Strukturen man erforschen kann.“ (Siegfried Gohr, 2006)
Seit November malt und zeichnet Martin Schepers als Jahresstipendiat in Los Angeles. In großformatigen aus mehreren Einzelblättern zusammengesetzten Zeichnungen (117x251cm und 100x150cm) hat er seine Eindrücke festgehalten. Die Vielzahl der Zentren der Stadt, ihr Ineinandergreifen und ihre scheinbar endlose Ausdehnung übersetzt er in ein Netz sich berührender den Bildraum ausfüllender Kreismuster.
“Immer stärker wird mir bewusst, dass die Beschäftigung mit dem Thema der Landschafts-malerei für mich eine Auseinandersetzung mit der Frage ist, inwieweit Kunst poetisch sein kann. Im klassischen Sinne den Eindruck und das Erleben einer konkreten Landschaft darzustellen, interessiert mich nicht. Vielmehr geht es darum heraus zu finden, welche Möglichkeiten heute bestehen, eine Kunst poetisch sein zu lassen.“ (Martin Schepers, 2004)
Vor seiner Abreise hat Martin Schepers in Düsseldorf eine Gruppe von Arbeiten zum Phänomen von Licht und Raum, von Geschlossenheit und Offenheit geschaffen. Bei den Bildern, die Titel wie “Hochsitz (offen)“ oder “Verschlag“ tragen, bleibt ungeklärt ob das Licht nach außen aus einem Lattenverhau oder in dessen Inneres dringt.
Martin Schepers (*1979) lebt und arbeitet in Düsseldorf. Sein Studium an der Kunstakademie Münster und der Kunstakademie Düsseldorf hat er mit dem Meisterschüler bei Professor Siegfried Anzinger im Sommer 2006 abgeschlossen. Als Stipendiat des Cusanuswerks ist er seit November 2006 in Los Angeles (USA). In seiner ersten Galerieausstellung zeigt Martin Schepers Malereien und Zeichnungen der vergangenen zwei Jahre und neue Arbeiten aus Los Angeles.
Abbildung:
Detail aus Martin Schepers
Hochsitz (offen), 2006
Öl auf Leinwand, 150 x 200 cm